Selektive Lasertrabekuloplastik (SLT)
Ein erhöhter Augeninnendruck (Glaukom) ist eine der Haupterblindungsursachen weltweit. Jährlich verlieren ca. 6,7 Mio. Menschen durch diese Krankheit ihr Augenlicht, da ein erhöhter Augeninnendruck zu einer irreversiblen Schädigung des Sehnervs führt. Standardmäßig wird zunächst versucht, das Glaukom medikamentös zu behandeln, jedoch ist die Wirkung begrenzt durch damit einhergehende Nebenwirkungen, die nicht regelmäßige Applikation durch den Patienten und auch die eingeschränkte Wirkung bei zu starkem Glaukom.
Eine alternative Behandlungsmethode zur Senkung eines hohen Augeninnendrucks beim Offenwinkelglaukom stellt die Selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) dar. Die Laserbehandlung beruht auf dem Prinzip der selektiven Photothermolyse, bei der gezielt pigmentiertes Gewebe im Trabekelwerk (dem Kammerwinkel) durch Mikroblasenbildung aufgelockert wird, um den Abfluss des Kammerwassers, welches im Ziliarkörper gebildet wird, in den Schlemm‘schen Kanal zu vergrößern. Standardmäßig wird hierfür ein gütegeschalteter, frequenzverdoppelter Nd:YAG Laser mit einer Wellenlänge von 532 nm, einer Pulsdauer von 3 ns verwendet, dessen Strahlung direkt in den Kammerwinkel auf das Trabekelwerk gerichtet wird.
Ein Problem dieser Laserbehandlung stellt die Dosierung der Energie dar, da die erzeugten Lasereffekte für den Augenarzt unsichtbar sind. Der Arzt überhöht daher bei der Bestrahlung die Pulsenergie so stark bis makroskopisch große sichtbare Blasen auftreten (Champagne like bubbles), und reduziert dann die Bestrahlungsenergie wieder um einen erfahrungsgewonnenen Prozentsatz. Um diese zeitaufwändige und undefinierte Titration zu erleichtern und Schäden durch die großen Blasen zu verhindern, arbeiten wir an einer automatischen Dosierung für jeden einzelnen Laserspot. Hierzu werden verschiedenen Ansätze verfolgt, um die nur µs lebenden Mikroblasen, die hypothetisch bereits zur Auflockerung des Trabekelwerks ausreichen sollten, über Lichtreflexion oder über akustische Signale zu detektieren und damit den Laser selbst rückgekoppelt zu steuern.
Eigene Publikationen, peer reviewed zur SLT: