Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und dem Medizinischen Laserzentrum Lübeck (MLL) wurde 2019 an der Universität zu Lübeck die Neuro-OCT-Studie begonnen. Ziel des Projektes ist die Übertragung von Ergebnissen früherer ex-vivo Studien, die den Einsatz der optischen Kohärenztomographie (OCT) zur Erkennung und Abgrenzung von Hirntumorgewebe untersuchten, in die klinische Anwendung in-vivo im Operationssaal während neurochirurgischer Eingriffe.
Eine wesentliche Entwicklung des Neuro-OCT-Projekts war die Integration der in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Huber entwickelten MHz-OCT-Technologie in ein Operationsmikroskop. Die technische Herausforderung bestand darin, das OCT-System so zu integrieren, dass es sich nahtlos in die bestehende neurochirurgische Ausrüstung einfügt und gleichzeitig die etablierten Arbeitsabläufe mit dem Mikroskop beibehalten werden.
Der nun veröffentlichte Artikel gibt eine ausführliche Beschreibung der Rahmenbedingungen, innerhalb derer die Mikroskop-Integration umgesetzt werden musste, die Entwicklungsentscheidungen mittels derer diese Einschränkungen umgangen werden konnten und eine gründliche Prüfung der Bildgebungsleistung des vollständig integrierten OCT-Systems. Darüber hinaus werden besondere Ergebnisse aus der klinischen Studie gezeigt, die im Mai 2024 abgeschlossen wurde.